Befreien #1

Hallo meine Lieben!
Mit dem heutigen Tag möchte ich eine neue Reihe ins Leben rufen. Und zwar möchte ich zumindest einmal im Monat einen Post zu einem Thema veröffentlichen, welches mich persönlich betrifft oder in irgendeiner Weise bewegt. Das kann von A-Z einfach alles sein!
Und weil diese Posts mir eben aus der Seele sprechen und meine Gedanken als Worte hier Platz finden, heißt das Ganze Befreien. Befreien von Gedanken, die schon zu lange Gedanken waren.
Über eine (positive oder negative – ich bin für alles offen!) Resonanz würde ich mich sehr freuen! Sprecht mit, schreibt, was eure Gedanken dazu sind!

Dem Titel gerechtfertigt ist das heutige Thema. Es geht um etwas, was uns alle in irgendeiner Art schon betroffen hat/betreffen wird. Platz schaffen. Das klingt soviel einfacher, als es ist. Für mich ist Platz etwas unglaublich wichtiges im Leben, ich brauche Freiraum um mich herum. Klingt eigenartig, aber manchmal brauche ich auch Freiraum von Menschen. Ich bin gern allein, aber auch wahnsinnig gern unter Menschen. Aber am allermeisten brauche ich Platz. Das kann in einem Raum, in einem Zimmer, im Kopf oder sonst wo sein. Das Gefühl, nicht genug Raum für sich zu haben, hat doch sicher jeder schon einmal erlebt.
Das fängt schon im Kleinkindalter an. Ich habe das Privileg ein Einzelkind zu sein. Wobei, ich glaube nicht, dass das Einzelkind-Dasein unbedingt ein Privileg ist! Sicher gibt es aber auch unter euch ein paar, die zusammen mit ihrem Geschwister in einem Zimmer aufwachsen mussten.
Ich als Einzelkind habe es immer schon ein bisschen ausgenutzt, soviel Fläche und Raum zu besitzen. Versteht mich nicht falsch, ich genoss es natürlich trotzdem sehr, wenn meine riesengroße Familie zu Besuch war oder auch Freundinnen übernachtet haben. Aber früher geschah es ganz, ganz schnell, dass ich mich in meinem Raum beengt fühlte. Als ich kleiner war passierte es dann häufig, dass ich nervös wurde oder meine Gäste wegen jeder Kleinigkeit anzickte. Am liebsten hätte ich damals einfach geschrien “Bitte geht mal kurz aus meinem Zimmer!”. Ich glaube, für meine Eltern war das eine Zerreißprobe, einerseits will man ja freundlich zu den Besuchern sein, andererseits seinem Kind auch Raum lassen.
Manchmal denke ich schon, dass Kinder mit Geschwistern eher keine Probleme mit Raumenge haben, denn sie sind es von Anfang an gewohnt, selten einen Platz für sich beanspruchen zu können.
Ich teilte immer gern mein Zimmer, meinen Platz – aber eben nur für eine gewisse Zeit. Irgendwann hat es dann gereicht. Heute weiß ich damit viel eher umzugehen und mir den Platz einfach selbst zu nehmen.

Dann gibt es da aber noch den Freiraum von Dingen. Gerade bin ich dabei, auszumisten. Was ja auch auf meinem ‘365 days to do anything’-Plan steht (seht ihr oberhalb des Headers). Und ausmisten – das tut (oder nimmt sich zumindest vor) jeder von uns. Einmal im Jahr, halbjährlich, öfter, oder jeden Monat. Also ich für meinen Teil besitze oder kaufe nicht so viele Dinge, dass es sich rentieren würde, jeden Monat auszumisten. Aber so halbjährlich wird schon mal etwas größer aussortiert.
Ich sortiere meistens nur deswegen aus, weil mir etwas zu viel geworden ist. Weil mein persönlicher Freiraum
immer kleiner wird. Oder, weil ich eine Veränderung einläuten will. Ich
bin überzeugt, dass es viele Menschen gibt, die ganz unterschiedliche
Gründe fürs Aussortien haben. 
Ja – aber was mistet man denn aus? In meinem Fall alles Mögliche. Das fängt bei mir im Zimmer an. Oder besser gesagt: Meistens beginnt die Zeit des Ausmistens im Kleiderschrank. Und für mich persönlich ist das Ausmisten im Kleiderschrank ein langes Prozedere. “Ach, das passt mir irgendwann schon…” bis hin zu “Falls ich mal jemanden finde, der fotografiert werden möchte, und mir eine passende Location dafür einfällt wäre dieses Kleidungsstück xy doch perfekt!”. Joa. Also bis ich diese Person und die Location gefunden habe, ist das xy Kleidungsstück auch nicht mehr passend.
Wenn ich den Kleiderschrank fertig habe, geht es weiter zum Schminktisch. Auch hier sind oben angeführte ‘Ausreden’ Gang und Gäbe. Radikal ausmisten geht wohl anders, aber egal. Wenigstens ein Anfang. Danach geht es weiter in unserem Haus. Wir haben ein Zimmer, welches sozusagen ‘unbewohnt’ ist. Und da lagert echt alles. Kindheitserinnerungen, brauchbare Dinge, Weihnachtsdeko, Osterdeko, Geburtstagsdeko, jede Menge Bücher, altes Spielzeug, viele Koffer, überhaupt sehr viele Erinnerungen. Eigentlich sind all diese Erinnerungen viel zu schade, um in einem Raum auf bessere Zeiten zu warten, aber bis die optimale Lösung gefunden wird, dauert es wohl noch etwas. Jedenfalls; nach den schwer überwindbaren Hürden Kleiderschrank + Schminktisch, wage ich mich an dieses Zimmer heran. Und weil allein an kein Weiterkommen gedacht wird, hole ich mir meistens Schützenhilfe von Mama.
All diese Erinnerungen, auf die man während des ‘radikalen’ Ausmistens stößt, lassen einen für einen Augenblick verweilen. Das schönste am Ausmisten ist halt doch, dass man auf längst vergessene Dinge stößt – wäre da nicht der Satz: ‘Heute misten wir aber radikal aus!’ der die besinnliche Erinnerungszeit zerstört.
Nun, und wenn wir hier auch mit Ach und Krach drüber sind, kommt einer der für mich am schwierigsten Punkte. Ausmisten am Computer. In unserer schnelllebigen Zeit speichert man oft hier und da was ab, lädt hundertausend absolut unwichtige Bilder auf die Festplatte, muss stundenlang nach dem einen Bild suchen, weil man beim Hochladen zu faul war, sie gleich in einen Ordner zu sortieren… So geht es mir auch mit dem Blog. Ich glaube, die wenigsten wissen, dass ich vor diesem Blog schon mal welche hatte, da war ich aber noch viel viel jünger. Ich muss vorweg sagen: Von diesen follow to follow Dingen hielt ich nie etwas. Das hab ich nie gemacht und werde ich nie machen – da hab ich meine ganz eigene Meinung zu dem Thema. Andere Geschichte.
Jedenfalls, früher bin ich fast jedem Blog gefolgt, wenn er schöne Bilder hatte. Und ich hatte oft absurde Gründe, einem Blog zu folgen. “Hey, die ist ja gleich alt wie ich!” (was aber wirklich selten vorkam, weil ich ja damals erst 12 war…) oder “Die ist auch Österreicherin!” (was vor zwei Jahren ebenfalls noch relativ selten vorkam) oder auch gern “Die hat dieselbe Kamera wie ich!” (was fast am häufigsten vorkam). Aber irgendwie stimmt das doch heute noch, wenn man auf einem Blog etwas entdeckt, mit dem man sich identifizieren kann, ist doch viel eher Sympathie da, oder? 😉
Naja, wie gesagt. Vor zwei Jahren habe ich echt noch vielen Blogs gefolgt. Jetzt, heute, beginne ich langsam den verstaubten Blogschrank zu öffnen und wieder neu zu entdecken. Überraschenderweise musste ich feststellen, dass es sehr wenige Blogs über die zwei Jahre geschafft haben. Ich musste feststellen, dass auch das Aussortien an der Blogfront höchst an der Zeit war, denn an dem Punkt, an dem auf jedem zweiten Blog nur mehr ‘Gelöscht’ oder ‘Ich bin umgezogen’ stand, war für mich klar, dass ich es sogar viel zu lang hinausgezögert habe. Wenn man nicht mal mehr bemerkt, dass die Hälfte aller Blogs, denen man folgt(e) gelöscht bzw. umgezogen sind, folgt man eindeutig zuvielen Blogs. Und beim Neuentdecken so mancher Blogs fiel mir auch auf, dass ich mich damit gar nicht mehr identifizieren konnte. Es können sich auch Blogger und Leser auseinanderleben, zu der Erkenntnis bin ich gekommen. Wo ich dann gerade dabei war, hab ich auch fast alle Blogs via gfc entfolgt und auf bloglovin neu hinzugefügt. Dies aus dem einfachen Grund, weil ich bei bloglovin viel schneller mitbekomme, was sich so tut.
Aber im Endeffekt bleibt doch ein ganz wesentlicher Punkt: Irgendwann müssen wir uns befreien. Von was auch immer.

Mit diesen Worten verabschiede ich mich heute in die Semesterferien!
Liebst,
eure Liz.

Gedanken #1

“Ich glaube, eines der Hauptprobleme bei der Integration ist, dass die,
die zuwandern, wenn sie in der Schule nicht gezwungen werden Deutsch zu
sprechen, zu Hause im häuslichen Umfeld natürlich in ihrer
Muttersprache miteinander reden, und das ist das Hauptproblem bei der
Bildungsreform insgesamt. Ich würde in der Schule Deutsch verpflichtend
als Verkehrssprache einführen, auch in der Pause. Sie sollen Deutsch
lernen, damit sie sich besser integrieren. Wir wollen keine
multikulturellen Schulen
, die Staatssprache ist Deutsch, sie sollen
Deutsch lernen, sie haben dann für ihr Leben bessere Chancen, und was
wir vielleicht verhindern können, sind Zustände wie in Birmingham oder
Paris.”

Quelle: http://steiermark.orf.at/news/stories/2622407/

Das sind die Worte des Chefs der FPÖ Steiermark (Gerhard Kurzmann).
Ich habe das Interview gelesen (bzw. gehört) und in mir hat sich sogleich eine riesige Wut aufgetan. Diese Worte ernten von mir volles Unverständnis.
Meine Meinung: Das ist rassistisch, gemein und ganz einfach unangebracht.
Natürlich; Integration ist ein schwieriges Thema, eine Thematik, die durchaus diskussionswürdig ist. Viele fühlen sich bemüßigt, ihre Meinung kundzutun, was durchaus verständlich ist. Nicht jedoch bei solchen Politikern, die keine Ahnung vom heutigen Leben haben, sondern noch immer in alten Strickmustern denken.
Ja, es stimmt: Kinder aus anderen Ländern sprechen oft daheim in ihrer Landessprache. Dass das hinderlich beim Deutsch lernen ist, kann schon sein. Aber warum nicht die positiven Seiten sehen? Heutzutage wird in der Wirtschaft, im Arbeitsleben verlangt, mehrere Sprachen sprechen zu können. Dass es also von Vorteil sein kann, in der Schule Deutsch zu reden und daheim in der Landessprache sollte verständlich sein.
Für Kinder, die so wenige Deutschkenntnisse haben, dass sie dem Unterricht nicht ausreichend folgen können, obwohl sie vielleicht das Wissen und die Kenntnisse besitzen, sollten einfach zusätzliche Lehrkräfte und kostenloses Material außerhalb des Unterrichts zur Verfügung stehen.
Jedoch Deutsch als verpflichtende Sprache in der Pause einzuführen halte ich für komplett unverständlich! Deutsch soll die allgemeine Unterrichtssprache bleiben, aber dann muss den Kindern, die noch nicht so weit sind, einfach zusätzliche Unterstützung geboten werden! Wo bleibt denn hier die Bildungsreform?
Genauso würde ich es eher für sinnvoll halten, mehr Diskussionsrunden in der Schule zu organisieren. Vielleicht verlieren Kinder aus anderen Ländern dadurch die Angst, ihre Meinung laut auszusprechen. Ich glaube, viele hätten etwas zu sagen. Aber wer bitte hört ihnen zu/gibt ihnen eine Bühne? Vielleicht ist es auch einfach eine gewisse Zurückhaltung. Grundsätzlich sollen Kinder aus allen Kulturen mehr miteinander kommunizieren, statt gegeneinander. Man soll sich zuhören und reden, einfach viel mehr reden. Es ist doch verständlich das Kind Y aus Y-Land anfangs nur mit Kindern aus Y-Land kommunizieren wird, weil es sich in dieser Gruppe verstanden fühlt. In dieser Gruppe trauen sie sich ihre Meinungen zu sagen und sind offener. Wenn sich Kind Q aus Q-Land nur mit anderen Kindern aus Q-Land unterhält und kein Interesse an den Meinungen und Interessen von Kindern aus Y-Land zeigt, ist die Folge, dass ein gemeinsames Gespräch, ein Austausch nie erfolgen wird. Dann ist es doch die Aufgabe der Verantwortlichen der Bildungsreform hier nicht bei den Kindern aus Y-Land anzusetzen, sondern bei Personen, die zusammenführen können. Eine Person, die die Diskussion anregt und die gemeinsam mit den Kindern aus Y-Land und Q-Land spricht, sodass diese die Scheu voreinander verlieren. Die Jugend ist sowieso offener geworden, ich denke nur, dass oft ein Anstoß oder ein Anhaltspunkt fehlt, um aufeinander zuzugehen.
Die Aussage “wir wollen keine multikulturellen Schulen” ist von Kurzmann kontraproduktiv. Doch, wir brauchen und wollen ganz dringend multikulturelle Schulen! Die Jugend hat und zeigt Interesse an fremden Kulturen, wir wollen viel entdecken und für uns Neues kennenlernen. Wir wollen auch gern in der Pause voneinander lernen, vielleicht sogar von den Kindern aus Y-Land ein paar Worte von der Y-Sprache lernen! Wir wollen den Austausch. Ich denke und glaube, dass die Jugend heute viel offener anderen Kulturen gegenübersteht und wir mehr voneiander lernen können als je zuvor.
Kinder aus Y-Land dürfen und sollen sich gern in ihrer Y-Sprache unterhalten – auch in den Pausen! Und wenn Kinder aus Q-Land noch ein paar Worte von den Y-Kindern lernen und sie dann in den Pausen gemeinsam über Lehrer herziehen können – warum denn nicht?
Es muss von beiden Seiten viel Interesse und Offenheit kommen und ein Zugang, ein Schlüssel geschaffen werden, durch den beide ein gemeinsames Thema und Interesse finden.
Dieser Schlüssel können entsprechende Projekte sein oder Team-Arbeiten, bei denen Kind Y und Kind Q gemeinsam die Zusammenhänge ihrer beider Länder und nicht die Gegensätze herausarbeiten sollen. Der Zugang können wöchentliche Diskussionsrunden sein, mit einer Lehrperson, die vielleicht wiederum aus einem ganz anderen Land stammt.
So etwas funktioniert und kann gut funktionieren, wenn alle an einem Strang ziehen und zur Gänze dahinterstehen! Das fängt bei uns Schülern an und endet bei den Politikern, die in diesen Zusammenhang viel deutlicher die Vorteile eines multikulturellen Schullebens hervorheben sollten.

Mit meiner Freundin M., deren Familie aus Kroatien kommt, quatsche ich zum Beispiel gern über Nagellacke. Ein so simples Thema, welches aber irgendwie das ‘Eis’ gebrochen hat. So ist es aber auch mit meiner Freundin K., deren Familie aus der Steiermark kommt. Mit ihr rede ich dann halt gern über Mode, welches auch ein gemeinsames Interesse von uns beiden ist.
Ganz ehrlich: Es macht keinen Unterschied ob meine Freundin aus Kroatien oder aus der Steiermark kommt. Wir haben einfach ein gemeinsames Interesse, ein Thema gefunden und schon sind etwaige Barrieren gebrochen.

Das ist wie immer meine Meinung, mein Statement dazu und da gibt es kein Richtig oder Falsch.
Deshalb würde mich auch eure Ansicht dazu interessieren!

Das war einmal ein Post anderer Art, aber das musste jetzt sein. Nicht viele Worte hauen mich um, aber solche Aussagen schreien förmlich nach einer Gegenaussage.
Ich habe eine Zeit lang überlegt, ob ich diesen Post veröffentlichen soll. Schlussendlich hoffe ich aber, dass auch ein politisches Statement in der Blogosphäre Platz findet.
Alles Liebe,
Liz.
PS.: Ja, Silvester naht und ich wünsche euch einen guten Rutsch! Der Plan, eine kleine Winterpause wegen des Blogdesigns einzulegen, ist auf Eis gelegt, vielleicht mache ich im Jänner eine kleine Pause diesbezüglich. Euch wünsche ich auf alle Fälle eine wundervolle Silvesternacht!

Wenn euch etwas an guten Büchern liegt

Hallöchen meine Lieben!
Heute will ich euch – wie versprochen – eine ganz besondere Person und ihr ganz besonderes Werk vorstellen. Die Person heißt Myri, wohnt in der Schweiz und hat in meinem Alter (also mit 14 Jahren) ihr erstes Buch geschrieben. Und was für eins! Leute, ich war so überwältigt von dieser Geschichte, dass ich gleich am selben Tag noch, als ich das Buch geliefert & ausgelesen habe, Myri eine Nachricht geschickt habe. In folgendem Text beschreibe ich ein bisschen meine Emotionen, als ich ihr wundervolles Werk gelesen habe, und meine Gedanken und Wege, wie es überhaupt dazu kam.

“Gestern kam dein Buch an! Um Punkt 16 Uhr
hat es der Briefträger in einem gut geschützten, Brief-Format-Paket
vorbeigebracht. Ich dachte nur “Endlich!”. Die beim Wagner Verlag lassen
sich ja ganz schön Zeit mit der Zustellung, und die Wartezeit ist umso
schlimmer, wenn man sich schon freut, endlich wieder mal was lesen zu
können.”
– meine Gedanken, als das Buch da war.

“Am Nachmittag dachte ich mir noch: “Nein, jetzt mag ich es nicht
anfangen zu lesen, wer weiß, wann ich es wieder zur Seite legen kann”. Ich hätte
schlau sein können (entgegen dem Blondinen-Image), das Buch zur
Seite legen und es erst heute, Samstag, wieder zu mir nehmen zu können um die
erste Seite aufzuschlagen. Ich habe es dann auf meiner Fensterbank, ich
meinem frisch ausgemalten Zimmer, deponiert und habe mich und meine
Neugier soweit zurückhalten können.” – meine Gedanken, als ich überlegt habe, es sofort zu lesen.

“Wenn nur diese dumme Gelse die ganze Spannung nicht versaut hätte. Muss
die doch tatsächlich die ganze Nacht (ich legte mich um 1 Uhr schlafen) um
mein Ohr herum surren. Da mein Zimmer ja einen frischen Anstrich hatte,
konnte ich sie auch nicht erschlagen (= mit einem Buch an die Wand
drücken, hört sich brutaler an, als es ist). Ich glaube, mein Vater wäre
wohl nicht so begeistert gewesen von Gelsenblut auf einer schönen,
neuen, weißen Wand. Ich ließ sie dann, mit etwas genervtem Ein- und
Ausatmen meinerseits, um meinen Kopf und mein Ohr fliegen. Als ich um 3
Uhr immer noch nicht schlafen konnte, hab ich mich doch schon sehr über
dieses Viech aufgeregt.” – meine Gedanken, als ich schlafen wollte und die Geschichte ihren Anfang nahm.

“Es war also ein Fakt, mich
machte diese Gelse schlicht und ergreifend wahnsinnig. Aber ich wär ja
nicht ich, hätte ich keinen Plan B zum Einschlafen. Meine Neugier überwog
dann doch, also hopste ich – mehr oder weniger lautlos – hinüber zur
Fensterbank und schnappte mir dein Buch. Ich nahm mir vor, die ersten
zehn Seiten zu lesen, inzwischen im Flur Licht zu machen, damit die
Gelse hoffentlich den Weg nach draußen fand. Nach den ersten zehn Seiten
müsste ich doch müde sein, schließlich war es drei Uhr, ich sollte schon
längst schlafen. Mich hat dein Buch so in den Bann gezogen,
ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen und habe es bis 7:23 (ich
habe auf die Uhr geschaut) durchgelesen. 254 grandiose Seiten in
nicht ganz 4 1/2 Stunden. By the way – ein Rekord meinerseits. Bisheriger
Rekord: Knapp 100 Seiten eines Pferdebuchs mit Schriftgröße 14 und im
Stil eines Steckbriefs in zwei Stunden.” – meine Gedanken, als ich Myri’s Buch nahm, las und liebte.

“Nein, ich bin auch nicht müde. Ich bin putzmunter und liebe dich für
Ryan. Hach, ist er toll. Wenn es nach mir
ginge, ich hätte Ryan schon längst geheiratet. Das Ende hat bewiesen, dass du eine Drama Queen bist. Und auch wenn du sagst, du bist kein Fan von Happy Ends: Ich hätte Stunden geheult, wäre das Ende keines gewesen. Ich liebe es. Und ich will auch einmal einen
Bilderbuch Typen, egal mit wie vielen Macken, erschaffen und in ein so
geniales Buch verpacken, wie du es getan hast.” – meine Gedanken, als ich das Buch langsam zugeklappt habe.

“Wenn es dir nichts ausmacht, schiebe ich die Schuld deinem Buch zu. Denn mein Vater wird mich sicher fragen, warum ich so lange wach geblieben bin.” – meine Gedanken, als mir bewusst wurde, dass meine Augenringe die Bestätigung für meine nächtliche Exkursion in Swea’s Welt waren.


“Deine Worte waren meine Droge. Und diese Droge hat mich jetzt auch wie
einen Wasserfall reden lassen, mich, obwohl ich eigentlich genauso
schüchtern bin wie Swea. Es muss wohl eine gute Droge gewesen sein.” – meine Gedanken, als ich Myri’s Worte in meinem Kopf nur schwer verarbeiten konnte.

Weil meine Begeisterung wohl den
Rahmen sprengen würde, belasse ich es bei dieser mehr oder weniger
ausführlichen Geschichte.
Noch ein paar (objektive) Fakten zu Myri’s Werk:
Titel: Fairytale – Oder was vom Märchen noch bleibt
Buchform: Taschenbuch
Autorin: Myriam Frisano
Preis: € 13,90 via Amazon
Verlag: Wagner Verlag

Mir bleibt noch zu sagen, dass dieses Buch es wert ist, gelesen zu werden. Wie ihr seht, ist das keine kritische Rezension gewesen, sondern ‘nur’ mein Eindruck, meine Gefühle, meine persönliche, subjektive Meinung zu diesem Buch. Und wenn euch dieses Buch nicht anspricht, sei es, weil es einfach nicht euer Genre ist oder ihr meine Meinung zu subjektiv gefunden habt, hält Ausschau nach dem Namen Myriam Frisano in den Bücherregalen. Ich vermute, dass interessierte LeserInnen sicher noch in den Genuss zahlreicher Bücher von ihr kommen werden – nichts anderes wünsche ich mir!

Es ist zwar laut Uhrzeit schon Montag und trotzdem zähle ich den Post jetzt mal als regulären Sonntagspost.^^ Das liegt ganz einfach daran, dass ich bis gestern (3 Uhr morgens) beim Festival gefeiert & getanzt hab und gestern (also Sonntag) für mich nur schlafen, schlafen, schlafen angesagt war. 😉 Ich hoffe, ihr nehmt mir das nicht allzu böse, dass daher der versprochene Post erst Sonntag/Montag Nacht von mir veröffentlicht wurde. 😉
Alles Liebe,
eure Liz. 🙂